Die Schnellzuglokomotive mit der Nummer 18 201 der Deutschen Reichsbahn der DDR entstand 1960 bis 1961 im Reichsbahnausbesserungswerk Meiningen aus der Henschel-Wegmann-Zug-Lokomotive 61 002, dem Tender der 44 468 und Teilen der H 45 024 und BR 41. Sie ist die schnellste betriebsfähige Dampflokomotive der Welt.
Die Motive für den Umbau waren zum einen, dass die 61 002 als Einzelstück kaum im Plandienst zu gebrauchen war, zum anderen, dass die VES-M Halle dringend Lokomotiven für eine Geschwindigkeit von mindestens 160 km/h benötigte, um Reisezugwagen zu erproben.
Für den Umbau wurden ein Neubaukessel der Baureihe 22, Teile der misslungenen Hochdrucklokomotive H 45 024 (Außenzylinder, Schleppradsatz und hinteres Rahmenteil) sowie der Tender der 44 468 verwendet. Der Innenzylinder der Dreizylinderlokomotive wurde nicht von der ebenfalls dreizylindrigen 61 002 übernommen, sondern neu konstruiert.
Weitere technische Verbesserungen waren eine Riggenbach-Gegendruckbremse und ein Giesl-Flachejektor. Die Lokomotive wurde im Frontbereich und über den Kesselaufbauten strömungsgünstig verkleidet.
1967 wurde die 18 201 auf Ölfeuerung umgebaut. Nach der Umstellung auf ein EDV-gerechtes Nummernsystem trug die Lokomotive die Nummer 02 0201-0. Im Jahr 1972 wurde bei einer Testfahrt eine Geschwindigkeit von 182,4 km/h gemessen. Damit ist die Lokomotive die schnellste betriebsbereite Dampflokomotive der Welt und hat auch mit 2,30 m Durchmesser die größten Treibräder, die weltweit jemals an einer Maschine dieser Achsfolge verwendet wurden.
Wenn sie nicht im Versuchsbetrieb benötigt wurde, ist die 18 201 bis weit in die 70er Jahre hinein auch im Plandienst vor Schnellzügen eingesetzt worden.
Seit 1980 wurde die Lokomotive hauptsächlich vor Traditions- und Sonderzügen eingesetzt, oft mit einem zweiten Tender, um längere Strecken ohne das Nachfüllen von Wasser zurücklegen zu können. An ihrer Geburtsstätte im Dampflokwerk Meiningen wurde die Lok am 4. April 2002 komplett überholt der Firma Dampf-Plus GmbH übergeben. Die ursprünglich in Grün mit weißen Zierstreifen lackierte Lokomotive war zwischen dem 30. April 2002 und 10. Juli 2005 in einer vom Modellbahnhersteller Roco gesponserten roten Sonderlackierung (RAL 3003, Rubinrot) unterwegs. Seither trägt sie wieder ihren traditionellen grünen Anstrich (RAL 6020, Chromoxidgrün).