Als Sächsische Gattung XX wurden vierfach gekuppelte Schnellzug-Schlepptenderlokomotiven der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen bezeichnet. Die als "Sachsenstolz" bekanntgewordenen Lokomotiven waren die ersten und einzigen deutschen Schnellzuglokomotiven mit der Achsfolge 1'D1' und zum Zeitpunkt ihres Erscheinens die größten Schnellzuglokomotiven Europas. Die Deutsche Reichsbahn ordnete die Lokomotiven ab 1925 in die Baureihe 19.0 ein.
Die XX HV waren die letzten sächsischen Schnellzuglokomotiven und gelten als absoluter Höhepunkt des sächsischen Lokomotivbaues. Konzipiert waren sie vor allem für den schweren Schnellzugdienst auf der kurven- und neigungsreichen Mittelgebirgsstrecke Dresden–Hof. Konstruktiv basierten sie auf der Vorgängerbauart Gattung XVIII H, sie erhielten aber im Gegensatz zu diesen eine weitere, vierte Kuppelachse und ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk. Zwischen 1918 und 1925 wurden insgesamt 23 Exemplare durch die Sächsische Maschinenfabrik in Chemnitz hergestellt.
Von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft bekamen die Lokomotiven ab 1925 die neuen Betriebsnummern 19 001–023. Die Lokomotiven des Baujahrs 1922 wurden zunächst in Stuttgart -Rosenstein stationiert, die von 1923 in Frankfurt am Main. Ab 1925 wurden alle 23 Lokomotiven in den sächsischen Bahnbetriebswerken Dresden-Altstadt und Reichenbach/Vogtl. beheimatet.
Die Maschinen erfüllten die Erwartungen an eine Mittelgebirgslokomotive. Als nachteilig erwies sich vor allem auf Flachstrecken der hohe Kohleverbrauch, weshalb die XX HV nur im Ausnahmefall die Strecke Dresden–Berlin befuhr.
Die 19 021 wurde im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombentreffer zerstört, die übrigen gelangten nach 1945 zur Deutschen Reichsbahn in der DDR, jedoch wurden einige wegen kriegsbedingter Schäden nicht mehr in Betrieb genommen. Bis zu ihrer Ausmusterung in den 1960er Jahren wurden die Lokomotiven auch weiterhin vor Schnellzügen auf den Strecken Dresden–Hof und Leipzig–Hof eingesetzt.
Im Zusammenhang mit der Elektrifizierung ihrer Stammstrecken wurden die Lokomotiven bis 1967 ausgemustert. Erhalten blieb 19 017 als nicht betriebsfähige Museumslokomotive. Sie befindet sich im Eisenbahnmuseum Bw Dresden-Altstadt und gehört dem Verkehrsmuseum Dresden.