Die bekannteste Dampflok Ungarns ist zweifelsohne die Baureihe 424. Die erste 424 verließ im April 1924 die Werkstore der Königlich-Ungarisch-Staatlichen Eisenwerke in Budapest. Für die damalige Zeit war die 424 mit Ihrer Achsfolge 2 D und dem hoch liegenden Kessel eine Neuerung im Lokomotivbau in ganz Europa. Es wurden zwischen 1924 und 1958 insgesamt 514 Lokomotiven der Baureihe 424 hergestellt, wobei aber nur 365 Loks bei der MAV zum Einsatz kamen. Viele dieser Loks sind für ausländische Bahnverwaltungen hergestellt worden, z. Bsp. für die CSD, SZD, JZ und den nordkoreanischen Staatseisenbahnen.
Eine Vielzahl der Maschinen ist aber auch durch die Wirren des 2. Weltkrieges in andere Länder gelangt. Nach dem Kriege fanden sich die Loks in den Ost- und Westgebieten des ehemaligen 3. Reiches wieder, aber auch bei der PKP, der ÖBB und der CSD waren Loks dieser Baureihe vorhanden. Bei allen hier benannten Bahnverwaltungen kamen die Maschinen wieder in Betrieb und verrichteten sehr zuverlässig ihren Dienst in den ersten Nachkriegsjahren.
Bei der MAV begann man ab 1980 die 424 in größerem Maße abzustellen und zu verschrotten. Einige von ihnen wurden zu Heizlokomotiven umgebaut oder deren Kessel als stationäre Heizanlage verwendet. Bis 1986 waren die Loks dann aus dem Planeinsatz verschwunden und verdienten teilweise ihr Gnadenbrot als Bauzug- oder Hilfszuglokomotiven.
Eine Vielzahl der Loks ist bei der MAV erhalten geblieben und zum Teil noch in betriebsfähigem Zustand. In Jugoslawien sind ebenfalls noch 4 Maschinen erhalten und werden von den dort ansässigen Eisenbahnfreunden gepflegt.